eRechnung ITZ Bund 2019
In diesem Projekt haben wir uns aus Nutzer-Sicht mit der Zentralen Rechnungs-Eingangsplattform (ZRE), über welche eRechnungen an öffentliche Auftraggeber versendet werden, beschäftigt und dieses signifikant verbessert.
Case Study
+++ e-Rechnung seit November 2020 live +++
Nach der Prototypisierung durch Tech4Germany wurde die e-Rechnung im November 2020 entsprechend der Vorschläge live
geschaltet.
Jetzt e-Rechnung ansehen
HERAUSFORDERUNG
Wie können wir die Benutzerführung für die Rechnungssteller mühelos und mit geringem Zeitaufwand gestalten? Wie können wir die Bekanntheit der eRechnung erhöhen und relevante Informationen für die Rechnungssteller zur Verfügung stellen? Im Laufe des Projekts wurden das Projektziel und der Projektscope erweitert, um den fundamentalen Bedürfnissen der Endanwender gerecht zu werden.
ZIELSETZUNG
Das Ziel dieses Projektes war nicht nur das gesamte Bedienerlebnis der zentralen Rechnungseingangsplattform des Bundes neu zu gestalten, sondern auch ein Konzept für eine umfassende Serviceplattform zu erarbeitet und in einem High-End funktionalen Prototypen zu implementieren. In dieser Architektur stellt die eRechnung ein Servicemodul dar.
Verbesserung der User Experience durch intuitiven Formularaufbau und Nutzerführung
Reduzierung der Eingabezeit mit Hilfe von Templates sowie Import / Export-Funktionalität
Experimentelle Evaluierung von Informationsextraktion mit Hilfe von KI / regelbasierten Systemen
VORGEHENSWEISE
1 Research
Die mit den Projektpartnern gemeinsam aufgestellte Hypothesen wurden durch zahlreiche Interviews und Nutzertests verifiziert bzw. falsifiziert. Zudem wurden aus diesen Gesprächen und Tests zusätzliche Insights gewonnen. Diese wurden zusammen mit den sogenannte Pains und Gains gesammelt, aggregiert und in sogenannte Personas überführt, welche repräsentativ für die einzelnen Nutzergruppen standen.
2 Ideation
Diese Personas bildeten die Grundlage für die sog. WKW-Fragen (Wie könnten wir ...), aus denen in der sogenannten Ideation-Phase neue Ideen kreiert wurden. Diese wurden dann gesammelt, aggregiert und in potenzielle Features umformuliert.
3 Decision
Die mehr als 100 Features wurden von jedem Team-Mitglied nach Impact und Machbarkeit bewertet und gemeinsam anhand dieser Kennzahlen priorisiert. Anschließend konnten die Features wieder auf zurück auf die ursprünglichen Nutzer-Bedürfnisse gemappt werden. Anhand dieser Priorisierung wurde dann schlussendlich der neue Projektscope definiert.
4 Conception, Prototyping
In Abstimmung mit den Stakeholdern wurde die Produktvision anhand eines visuellen Prototypen erarbeitet und kontinuierlich mit potenziellen Nutzern in einemiterativen Prozess getestet. Das erlangte Feedback und die Insights wurden dann sofort wieder in den Prototypen eingearbeitet.
5 Umsetzung
Mit Hilfe des visuellen Prototypen wurde ein sog. High fidelity Prototyp entwickelt. Diese Web-Applikation wurde kontinuierlich mit Nutzern getestet und die letzten Änderungen vorgenommen. Aus der Realisierung der Features ergeben sich messbare, signifikante Verbesserungen, wodurch sich die Eingabezeit für eine Rechnung deutlich reduziert.
6 Vision
Die eRechnung wird von uns als Teil der Servicewelt Bund verstanden. Alle BürgerInnen können von dieser einen Plattform aus auf alle über 500 Services zugreifen. Hierbei müssen sie sich nur ein einziges mal einloggen. Alle der verfügbaren Services werden im selben UI / UX dargestellt und sind auf allen Endgeräten nutzbar.
Eine Plattform
Alle Services des Bundes werden auf einer Plattform gebündelt und – für alle Endgeräte optimiert – den BürgerInnen, Unternehmen und Organisationen zur Verfügung gestellt.
Onboarding Tour (Rundgang)
Neue NutzerInnen werden mit Hilfe eines Rundgangs durch die Applikation abgeholt. Dabei werden alle Funktionen einfach erklärt. Dieser Rundgang kann jederzeit auf jeder Seite neu gestartet werden.
Mentales Modell / Interaktionen
Die Eingabe der Rechnungsdaten orientiert sich am Mental-Modell einer Papierrechnung, welches die Nutzer bereits kennen.
Alle Interaktions-Flows folgen dem gleichen Prinzip, sodass Nutzer schnell mit der Plattform zurechtkommen.
Daten die der Nutzer einmal eingegeben hat können auf Wunsch gespeichert und bei erneuter Eingabe direkt eingefügt werden.
Rechnungen welche von Drittprogrammen stammen können einfach hochgeladen, angesehen und eingereicht werden.
Alle Rechnungen können ebenfalls ganz einfach exportiert werden.
Hilfe
Eine semantische Suche hilft den Nutzern bei häufigen Fragen schnell zur richtigen Antwort zu kommen.
Informationskampagne
Für einen schnellen Überblick werden kurz und knapp die wichtigsten Informationen in Bezug auf die eRechnung aufgeführt.
Zusätzlich wird auf die Vorteile der eRechnung verwiesen und konkreten To-Dos angezeigt.
UNSERE ERGEBNISSE SIND FREI VERFÜGBAR
Projektdokumentation
Ein umfangreiches Dokument, welches das Projekt und die Vorgehensweise ausführlich beschreibt.
Download
Projektteam
Durch Tech4Germany konnten wir einen tiefen Einblick in die Prozesse und die Arbeitsweise der öffentlichen Verwaltung gewinnen.
Dabei haben wir festgestellt, dass bei der Digitalisierung der Behörden und deren Dienstleistungen noch viel zu tun ist. Wir freuen uns, einen kleinen Beitrag dazu geleistet zu haben.
v. L. n. R. Sebastian Erhardt (Engineering Fellow), Katrin Schauer (Design Fellow), Melanie Adelt (Product Fellow), Michael Pernpeintner (Engineering Fellow)
Projektpartner:innen
Arndt Fabrice Digitallotse |
Claudia Hübner Digitallotse |
Jan Kriener Digitallotsin |
Nikolai Jaklitsch Digitallotse |